Im Netz findest Du jede Menge kostenlose Content-Management-Systeme wie WordPress, Joomla, Typo3, aber auch Webbaukästen von Strato, Ionos, Jimdo o. ä.
Die Werbung von Webbaukästen verspricht, dass alles ganz einfach ist und in Minuten eine Website erstellt werden kann. Hoster ermöglichen auch, CMS ganz unkompliziert zu installieren und mit wenig Einsatz eine Website online zu stellen.
„Das ist doch fantastisch, da spare ich mir das Geld für einen Webprogrammierer.“
Wenn Du auf die folgenden Punkte verzichten kannst, ist die Aussage „Richtig“.
Flexibilität:
Vorab ist es egal, ob Du ein Open-Source-CMS nutzt oder ein Baukastensystem. Es werden alle Grundbausteine mitgeliefert. Es ist daher möglich, Deine Startseite zu gestalten, ein Kontaktformular zu integrieren und eine Bildergalerie zu veröffentlichen.
Ein Unternehmen sollte den Kunden etwas mehr bieten als nur eine Galerie und eine Startseite mit Informationen. Ein Produktkonfigurator, explizite Suche, dynamische Inhalte auf der Startseite und gegebenenfalls ein Formular, das zum angezeigten Produkt gehört. Es gibt noch sehr viele weitere Möglichkeiten, Informationen auf einer Website darzustellen.
Bei einem Baukastensystem ist das nicht möglich, die vorgefertigten Apps, Widgets, Module oder Plug-ins sind dafür nicht ausgelegt. Änderungen nach eigenen Bedürfnissen sind daher nur sehr eingeschränkt möglich.
Auch bei Open-Source-Systemen kommst Du schnell an die Grenzen, es muss daher etwas nachprogrammiert oder neu erstellt werden. Hier fehlt es aber bei den meisten „selbst ernannten Programmierern“ am Wissen im Hinblick auf Programmiersprache / Websprache.
Ladezeiten:
Angebracht sind schnelle Ladezeiten von Websites. Nicht nur Benutzer wollen einen schnellen Seitenaufbau, auch Suchmaschinen bewerten die Ladezeiten. Um gute Ladezeiten von Seiten zu schaffen, bedarf es einiges an Grundwissen und Optimierungsmaßnahmen. Natürlich gibt es dafür auch Tools, die einem helfen, meistens sind diese kleinen Helfer-Tools nur ausreichend, was den Erfolg betrifft.
Immer wenn es einen Konfigurator (Webformular, Theme, Layout, Design) gibt, ist das zulasten der Ladezeiten.
Ein Konfigurator muss sehr viele Einstellungen haben, damit viele Anwender damit arbeiten können. Viele Einstellungen bedeuteten auch zusätzlichen Quellcode, Stylesheets und JavaScript, die geladen werden müssen.
Dann gibt es noch die Beachtung von Bild- und Videobearbeitung, im Hinblick auf Ladezeiten nehmen Medien den größten Teil einer Seitengröße ein.
Suchmaschinenoptimierung:
Für ein Unternehmen sollte SEO kein Thema sein, was einer Website hilft, wenn keine Umsätze daraus entstehen? Nur um eine Seite im WWW zu haben, sollte nicht das primäre Ziel einer Firma sein.
Umsonst ist die Optimierung von Websites kein eigener Berufszweig, der eine große Menge an Erfahrung erfordert. Ein Tool zur Optimierung von Websites ist zwar besser als gar nichts zu haben, dennoch sind die nicht wirklich aussagekräftig. Die Werbung verspricht meistens einfach „nur“ zu viel.
SEO ist nicht nur wichtig für die Suchmaschine, sondern mittlerweile auch notwendig für soziale Medien.
Update:
Hast Du einen Webbaukasten, musst Du Dir um Updates keine Sorgen machen, bei einem Open-Source-System schon. Vor einem Update ist es wichtig, eine Sicherungskopie von der Website und der Datenbank zu machen. Oftmals kann es vorkommen, dass Updates fehlerhaft sind und die Website nicht mehr funktioniert. In den meisten Fällen funktioniert das Einspielen von einer Sicherungskopie reibungslos, es gibt leider auch Ausnahmen.
Hast Du das System selbst aufgesetzt, erreichst Du spätestens hier den Punkt, dass Du nicht mehr weiterkommst und nichts anderes übrig bleibt, die Website neu aufzusetzen. In den meisten Fällen wird sich hier auch kein Webdesign-Unternehmen der Sache annehmen.
Kenntnisse in Web-Skript-Sprachen:
Grundkenntnisse in HTML solltest Du mindestens haben, wenn Du eine Seite online stellen möchtest. Viele Systeme versprechen, dass keine Kenntnisse benötigt werden, das stimmt ungünstigerweise nur bedingt.
Die Eingabe von Bild und Text erfolgt über einen Editor. Es kann vorkommen, dass sich der Inhalt komplett verschiebt. Um das wieder in Ordnung zu bekommen, kannst Du den Bericht neu erstellen oder mit etwas Grundkenntnissen selbst den Fehler beheben.
Es bleibt nicht nur bei den Skriptsprachen HTML, es gibt noch JavaScript, jQuery, AJAX, CSS, PHP und noch weitere. Wichtig sind auch Kenntnisse im Bereich Datenbanken.
Als normaler Benutzer bzw. Moderator sind diese Kenntnisse eher unwichtig, betreust Du die Website selbst, sind diese auf jeden Fall hilfreich.
DSGVO:
Unwissenheit in Bezug auf die DSGVO kann plötzlich Probleme verursachen und den Geldbeutel extrem belasten. Einfach eine „Datenschutzerklärung“ von einer anderen Seite kopieren ist ein großer Fehler, den die meisten Anwender machen. Eine Datenschutzerklärung muss individuell der jeweiligen Seite angepasst werden, ansonsten kann sie schnell abgemahnt werden.
Impressum:
Beim Impressum ist dasselbe gültig wie bei der DSGVO. Jedes Impressum muss individuell angepasst werden.
Gesetze:
Auch im Internet gibt es Gesetze, die eingehalten werden müssen. Das betrifft auch Deinen eigenen Webauftritt. Es gilt nicht nur die DSGVO einzuhalten, es gibt noch viele weitere Gesetze. Je nachdem, was auf Deiner eigenen Seite angeboten wird, danach musst Du Dich an die Gesetze halten.
Du solltest mindestens wissen:
- Wann ist eine AGB nötig?
- Wann muss ich eine Steuernummer angeben?
- Wann muss ich eine Umsatzsteuer-ID angeben?
- Wann muss ich ein Widerspruchsformular bereitstellen?
Es gibt auch immer wieder neue Gesetze, die eingehalten werden müssen.
Man sollte wissen, was man online stellt:
Sehr hilfreich ist es, wenn man einen Quellcode lesen kann. Wurde vergessen, gewisse Einstellungen vorzunehmen, verstößt man eventuell gegen die DSGVO. Wie schon erwähnt, kann das schnell kostspielig werden.
Willst Du Geld sparen und bist dazu noch risikofreudig, kannst Du auf ein Unternehmen, das Webseiten erstellt, verzichten? Sobald die Website abgemahnt wird, kann es kostspielig werden, die Kosten können so hoch sein, dass es sich sogar gelohnt hätte, eine Top-Agentur zu beauftragen, die Website erstellen zu lassen.
Trittst Du den Kunden gegenüber auf, dass Du einzigartig bist, sollte auch der Webauftritt einzigartig sein.